Neues Design für die Bushaltestellen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
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Robert -
19. November 2024 um 08:30 -
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Auf Betreiben des Verkehrsverbunds Großraum Ingolstadt (VGI), in welchem auch der Landkreis Mitglied ist, wird es künftig ein einheitlich geregeltes Erscheinungsbild aller Bushaltestellen in der Region 10 geben. Umsetzungshorizont: bis zu acht Jahre.
Dass sich der Landkreis an den dafür anfallenden Kosten beteiligen wird, wurde am Donnerstagabend vom zuständigen Gremium – dem Kreisausschuss – abgesegnet. Allerdings übernimmt er nur eine einmalige Grundausstattung und der nötige Tiefbau bleibt bei den Städten und Gemeinden hängen. Den Löwenanteil übernimmt ohnehin der VGI. Am Ende bleiben für den Landkreis keine 80 000 Euro übrig. Kein Grund, um das Vorhaben nicht in der, für Kreissitzungen, gewohnt kritischen Art anzugehen.
So wie Stefan Kumpf (CSU): Der Bürgermeister von Karlskron monierte in der Debatte, dass man jüngst Linien gestrichen habe, nun aber für Tausende Euro Schilder anbringe. Damit zielte er auf das Anfang 2026 kommende Ende des Rufbusses ab, der auch Teile seiner Gemeinde oder Lichtenau ansteuert, allerdings eher dürftig genutzt wird. Er verwies sicherheitshalber auch auf die laufenden Haushaltsberatungen.
Nun geht es aber um mehr als neue Schilder, wie VGI-Prokuristin Stefanie Sonnleitner in der Sitzung versuchte deutlich zu machen. Derzeit sei es demnach so, dass sich um die Haltestellen mit den Gemeinden, den Landkreisen, den Fuhrunternehmern oder auch der VGI selbst mehrere Akteure um diese kümmern. Viele Haltestellen sein nicht gut genug erkennbar, schlecht gewartet und die Schaukästen zu klein. Daher die Idee zur Vereinheitlichung der Erscheinung im gesamten Gebiet des VGI – also von rund 2600 Haltestellen im Wesentlichen in der Stadt Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen sowie eben auch Neuburg-Schrobenhausen.
Dadurch, so Sonnleitner weiter, sei die Beschaffung der benötigten Schilder und Schaukästen günstiger. Das Ersatzteillager soll zentral bei der VGI in Ingolstadt entstehen. Ziel der Aktion ist etwa eine bessere Wiedererkennung der Bushaltestellen im Landkreis. Zudem, so wurde auf eine Frage von Bergheims Bürgermeister Tobias Gensberger (DU) geantwortet, sollen die neuen Schilder reflektierend sein. Einheitliche Fahrplankästen machen zudem dem Streckendienst die Arbeit einfacher, was laut Sonnleitner mehr Effektivität zur Folge habe. Im Landkreis Pfaffenhofen ist man bereits einen Schritt weiter. Hier läuft bereits ein Pilotprojekt.
Wie Sonnleitner den Vertretern des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen weiter vorstellte, gebe es vier Ausbauvarianten: von minimal bis maximal, je nach Standort. Oder in Preise übersetzt: Von 210 bis 1200 Euro, exklusive Tiefbau. Den sollen doch bitte die Gemeinde über ihren Bauhof stemmen, das sei die günstigste Lösung. Ob das die anwesenden Bürgermeister im Kreisausschuss auch so sehen, sei dahingestellt. Umsonst arbeitet der eigene Bauhof letztlich auch nicht.
Der VGI übernimmt derweil die Beschaffung, montiert alles (wenn der jeweilige Bauhof fertig ist) und wartet die dann aufgehübschten Haltestellen zudem. Ältere Haltestellen können demnach priorisiert werden. Sollte also gerade eine mit neuen Schildern bestückt worden sein, so müssen diese laut Sonnleitner nicht gleich wieder runter. Immerhin ist das Vorhaben auf vier Jahre angelegt, es könnten aber auch acht werden. Das führte dann doch zu manch ungläubigem Gesicht.
Die Kommunen wiederum müssen sich um die Förderanträge kümmern. 50 Prozent der Kosten übernimmt der Freistaat, 25 Prozent der Landkreis – gemessen an der günstigsten Ausstattungsvariante. So ergeben sich laut Beispielrechnung Gesamtkosten im Landkreis von circa 314.000 Euro, von denen nach Abzug der Förderung weniger als 80.000 der Landkreis trägt.
Am Ende stimmten dann mit dem Karlskroner Kumpf und dessen Rennertshofener Bürgermeisterkollegen Georg Hirschbeck (CSU) zwei Gremiumsmitglieder gegen dieses Vorhaben. Mutmaßlich angesichts der aktuellen Haushaltsknappheit. Werner Widuckel (SPD) hatte vorab erklärt, viele der Haltestellen im Landkreis seien in keinem guten Zustand. Und der Plan des VGI sei einer mit Augenmaß. Zudem sorge die Einheitlichkeit für Orientierungspunkte. Ähnlich argumentierte auch Theo Walter (Grüne) für die Umsetzung im Landkreis. Es mache Sinn, wenn man sich mit den Haltestellen befasse, das in der Region einheitlich zu tun.
Quelle: Donaukurier.de
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