Unmögliche Schichten, unzählige Überstunden

    • Offizieller Beitrag

    Ingolstadt (DK) Alle Busse standen still, nichts ging gestern früh mehr bei der Regionalbus Augsburg. Aufgerufen zum Warnstreik zwischen 4 und 7 Uhr hatten die Gewerkschaften Transnet und GDBA. In der RBA-Niederlassung in Gaimersheim beteiligten sich fast 20 Busfahrer und kämpften für mehr Lohn.




    Bild: Von 4 bis 7 Uhr stellten sich gestern früh die Ingolstädter Fahrer der Regionalbus Augsburg am Betriebshof in Gaimersheim auf die Straße. Fünf Linien waren von ihrem Ausstand betroffen. - Foto: Reiss




    Nach Ansicht der Gewerkschaften sind die Tarifverhandlungen ins Stocken gekommen Ihrer Forderung von zehn Prozent mehr Geld will die RBA nicht nachkommen, sie bietet bisher 2,5 Prozent für 2009 und 2010 ein. "Wir haben keine Lust mehr, zu diesen Bedingungen weiterzuarbeiten", ärgerte sich einer der Busfahrer, der gestern in Gaimersheim auf die Straße ging. Der Betriebshof dort ist einer von acht großen Stützpunkten des Augsburger Busunternehmens. "Wir fahren zu unmöglichen Schichten, es sind unzählige Überstunden und Urlaubstage angestaut", so könne es nicht weitergehen, sagten die Beschäftigten.


    Deshalb folgten sie in Ingolstadt nahezu geschlossen dem kurzfristigen Aufruf der Gewerkschaft zum ersten Warnstreik. betroffen waren um Ingolstadt fünf RBA-Buslinien: die nach Riedenburg, nach Beilngries und nach Eichstätt.



    Außerdem waren die INVG-Routen 15 und 30 betroffen. Nach Angaben von INVG-Geschäftsführer Robert Frank fielen während des Streiks zwischen 4 und 7 Uhr im Raum Ingolstadt acht Busse aus, zwölf hatten Verspätungen.




    "Wir haben den Streik extra auf diese Zeit gelegt, damit keine Schulkinder betroffen sind, denn schließlich wollen wir den Arbeitgebern schaden", berichtete der Streikleiter Harald Hammer von Transnet. Zwischen 4 und 7 Uhr würden nur Beschäftigte von Audi und anderer Firmen befördert werden, hieß es. Man wolle den Tarifkampf aber nicht auf dem Rücken der Fahrgäste austragen, versicherten Fahrer und Gewerkschaft. "Wir wollen den treffen, der es verdient."



    Für die Fahrer ist das Maß voll: In den vergangenen Jahren seien die Linienausschreibungen für die Firmen gelaufen, deshalb hätten sich die Beschäftigten da noch ruhig verhalten. Man wollte erreichen, dass die RBA neben den Privatanbietern, "die Dumpingpreise anbieten" (Hammer), mithalten konnte. Aber da jetzt die Ausschreibungen vorbei seien, würde jetzt auch ein "Stück des Kuchens" gefordert.



    Von Pamela Reissund Christian Rehberger



    Quelle: http://www.donaukurier.de/loka…berstunden;art599,2070938