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Eichstätt (DK) Eichstätt (EK) Die ältere Dame im Stadtbus nach Landershofen macht einen leicht irritierten Eindruck. Ihre Augen mustern erst den Krampus, dann den Nikolaus. Irgendetwas stimmt hier nicht. Erneut fixiert sie den Krampus. Der ist größer geworden seit dem vorigen Mal, sein einst kurzer weißer Bart ist lang und pechschwarz geworden und statt des Rupfengewands trägt er jetzt einen fast eleganten schwarzen Kapuzenmantel mit Fellbesatz.
Bild: Josef Bartenschlager
Die Frau sucht sich einen Platz neben einer Freundin. „Wer ist das“, flüstert sie. Die kann sich ein Lachen kaum verkneifen: „Unser OB, der Andreas Steppberger.“ Jedes Jahr um den Nikolaustag herum fahren an einem Samstagvormittag der Oberbürgermeister und der Bürgermeister der Stadt Eichstätt mit der Stadtlinie und beschenken die Fahrgäste.
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Seit vielen Jahren verkörpert Bürgermeister Josef Schmidramsl den Heiligen, während der OB in die Rolle des Krampus schlüpft. Bis jetzt war das Arnulf Neumeyer – als Krampus hat er ein Amtsjahr drangehängt. Jetzt zog sich Andreas Steppberger ein funkelnagelneues schwarzes Gewand über und griff sich die Rute. Benutzt hat er sie nicht – alle Leute, die er traf, waren das ganze Jahr über brav.
Vor allem benutzten sie den Stadtbus, was mit Vitaminen in Gestalt von Orangen und Apfel, mit Lebkuchen und anderen süßen Naschereien belohnt wurde. Das neue Gespann suchte das Gespräch mit den Leuten und gingen besonders auf die Kinder ein. Steppberger freute sich diebisch, wenn er nicht erkannt wurde. Manche Fahrgäste steigen extra ein, um Nikolaus und Krampus zu erleben. Besonders der Nikolaus hat immer einen lockeren Spruch in der Hinterhand. „Wie heißt das richtig?“, korrigiert er ein einfaches Danke: „Danke, lieber heiliger Nikolaus – alle Vornamen müssen stimmen.“ Das Publikum lacht.
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Josef Bartenschlager
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