Rechnerausfall legt Bahnverkehr lahm

    • Offizieller Beitrag

    Rohrbach (adr) Lange, aber auch viele verärgerte Gesichter hat es am Freitagvormittag auf dem Rohrbacher Bahnhof bei etwa 300 Passagieren gegeben. Grund dafür war eine Stellwerkstörung wegen eines Rechnerausfalls in Baar-Ebenhausen. Die Folge davon war, dass die Regionalexpress-Züge in Richtung Nürnberg und München warten mussten – einer davon in Rohrbach.




    Erst hinein in den Bus, dann wieder heraus: Reisende brauchten am Freitagvormittag Geduld am Rohrbacher Bahnhof, denn nachdem ein Regionalexpress wegen einer Streckenstörung zunächst nicht weiterfahren konnte, schickte man die Fahrgäste zu einem Ersatzbus. Dessen Fahrer schloss erst gar nicht die Türen und schickte die Fahrgäste wieder zum Zug. - Fotos: Raths



    Die Kommentare der Reisenden waren geharnischt und reichten von „unverschämt“ bis „Saustall“. Alleine gelassen und nicht ausreichend informiert fühlten sich Fahrgäste aus Japan ebenso wie Geschäftsreisende, die Sorge hatten, ihren ICE-Anschluss zu verpassen. Andere wollten von der Zugbegleiterin wissen, ob ihre Fahrkarte noch gültig ist. Fragen über Fragen, die die Bahnmitarbeiterin teilweise nicht beantworten konnte. Insbesondere die, wann es denn endlich wieder weitergehen wird.


    Ein großer Teil der Reisenden konnte nach knapp einer Stunde in zwei Ersatzbussen die Weiterfahrt antreten. Für die anderen reichte der Platz nicht, sie harrten deshalb weiter am Bahnsteig aus. Als schließlich ein dritter Bus ankam, wurde er eiligst von den Fahrgästen bestiegen. Als praktisch alle saßen und sich auf die Abfahrt einrichteten, hieß das Kommando des Busfahrers: „Alle müssen raus!“ Denn inzwischen war auch dem wartenden Regionalexpress die Weiterfahrt möglich, nachdem zuvor ein anstehender Güterzug und ein ICE ihre Fahrt fortgesetzt hatten.
    „Wir bedauern das sehr, und entschuldigen uns für die Störung. Wir sind aber in solchen Fällen einfach der Technik ausgeliefert“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage unserer Zeitung. Es seien umgehend Techniker zum Stellwerk geschickt worden, die dann „erst einmal den Fehler finden und dann beheben müssen.“ Dass die Zugbegleiter nicht immer alle aktuellen Meldungen zur Hand hätten und manche Antwort deshalb schuldig blieben, dafür müsse man in einem Fall wie diesem Verständnis haben.



    Die Frage der am Rohrbacher Bahnhof wartenden Passagiere, warum denn ein Güterzug Vorrang vor einem Regionalexpress habe, beantwortete der Sprecher ebenfalls: „Neben dem ICE war das der nächstmögliche anstehende Zug, der durchfahren konnte und dafür sorgte, dass die Streckentechnik wieder in ihre Grundeinstellung zurückfiel und der Rechner neu eingelesen werden konnte.“



    Bereits am Bahnsteig dagegen klärten sich die Fragen nach den Anschlusszügen und den Fahrscheinen. Der Schein bleibe auch für den nächsten weiterfahrenden Zug gültig, während etwa der ICE nicht warten könne, da ansonsten der Fahrplan völlig durcheinander käme.


    Quelle: http://www.donaukurier.de/loka…rkehr-lahm;art599,2633511