Konzept korrigiert

    • Offizieller Beitrag

    Pfaffenhofen (PK) Am neuen Stadtbuskonzept ist nachgebessert worden: Bürger hatten kritisiert, dass sich für einige Schüler und Pendler die Verbindungen mit dem neuen Fahrplan, der zum Jahreswechsel in Kraft tritt, verschlechtern. Die Stadt Pfaffenhofen hat nun auf einige Kritikpunkte reagiert.

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    Nur auf dem Papier fahren die Stadtbusse bisher nach dem neu überarbeiteten Konzept. An diesem hat die Stadt nun wegen zahlreicher Rückmeldungen und Einwände noch einmal gefeilt, ehe dann ab Januar der neue Fahrplan gilt - Foto: Kraus
    Die Verbesserungen des Konzepts habe man „auf Basis der Rückmeldungen“ erarbeitet, wie Bürgermeister Thomas Herker (SPD) betont: „Wir haben die Probleme ernst genommen.“ Doch an einigen Stellen wird es auch weiterhin haken – das Nachsehen haben etwa einige Schüler aus Sulzbach, die mittags beim Umsteigen auf dem Hauptplatz 37 Minuten warten müssten.


    Verbessert wurde das Stadtbussystem jedenfalls für Bahnpendler. Einige hatten geklagt, dass mit den neuen Fahrplänen ab Januar ihre gewohnten Verbindungen nicht mehr klappen würden. Für manche Zugabfahrtszeiten am Pfaffenhofener Bahnhof würde der Stadtbus zu knapp oder zu spät kommen. „Das ist behoben“, verspricht Herker. „Wir haben die Abfahrtszeiten in der Früh vorverlegt, um die Erreichbarkeit der Züge zu verbessern.“
    Sieben Minuten fahren die ersten drei Verbindungen der Hauptlinien nun früher ab als geplant, um die Mängel in der ursprünglichen Planung zu glätten. Von sehr knappen Umsteigezeiten von nur wenigen Minuten bleiben trotzdem auf mehreren Linien etwa die beliebten Pendlerzüge nach München um 6.08 und 6.16 Uhr betroffen – auch wenn sie künftig zumindest theoretisch noch erwischt werden können. Und auf Buslinie 6 (Radlhöfe-Bahnhof) und der kaum genutzten Linie 8 (Ostviertel-Bahnhof) bleibt es morgens wohl ebenfalls eng mit dem Umsteigen. „Das ist dem System geschuldet, weil wir mit sechs Bussen acht Linien bedienen müssen“, erklärt Johann Sondermeier, der für das Stadtbuskonzept zuständige stellvertretende Kämmerer. Außerhalb der Hauptverkehrszeit sind es sogar nur drei Busse.



    Dieses „eng ineinander verzahnte System“, wie Sondermeier es nennt, verursacht noch ein ganz anderes Problem: Das neue Stadtbuskonzept verschlechtert die Lage für die Kinder in Sulzbach. Schüler des Ortsteils, die weiterführende Schulen besuchen und ab einer bestimmten Jahrgangsstufe keinen Anspruch mehr auf kostenlose Schulbusbeförderung haben, würden auf dem Heimweg erst um 13.34 Uhr in Sulzbach ankommen – eine Stunde nach Schulschluss bei nicht einmal drei Kilometern Strecke.



    37 Minuten Wartezeit


    „Das ist extrem“, findet Ramona Schwarz, eine betroffene Mutter aus Sulzbach. Mit dem neuen Fahrplan würden ihre beiden Kinder mittags zwar gleichzeitig an der Schule losfahren. Die ältere Tochter, die als Achtklässlerin statt des Schulbusses den Stadtbus nehmen müsse, käme aber eine Dreiviertelstunde später an. „Man kann dieses Konzept nicht als toll verkaufen – es hat auch Nachteile“, moniert Schwarz. Weil für Kinder mit bis zu zehn Kilo auf dem Rücken der Weg nach Sulzbach zu weit ist, müssten sie sich auf dem Hauptplatz die Beine in den Bauch stehen – und dafür auch mehr zahlen als bisher, weil die Schülerkarte künftig 176 statt 92 Euro kostet. Andere betroffene Schüler fahren wenn Platz ist einfach weiter Schulbus, laufen trotz der immer schwerer werdender Schulranzen oder werden von ihren Eltern abgeholt – höherer Individualverkehr zur Stoßzeit inklusive.
    Eine Lösung scheint für die betroffenen Familien nicht in Sicht: „Das Problem ist uns bekannt“, berichtet Sondermeier. „Wir würden es gerne ändern, können es aber nicht.“ Das sei dem Umstand geschuldet, dass mittags drei Busse alle Linien bedienen müssten – und einzelne Änderungen sich negativ auf den Fahrplan aller anderen Linien auswirken würden.



    Bei einem anderen Mangel bei der Schülerbeförderung für weiterführende Schulen war eine Verbesserung hingegen möglich: Der kritisierte Fahrplan der Linie 5 wurde auf den Schulschluss abgestimmt, sodass Schüler eine realistische Chance haben, den Bus nach Niederscheyern zu erwischen. Er fährt künftig erst um 12.32 Uhr ab, und zwar direkt am Busbahnhof statt an der Niederscheyerer Straße.



    Wünsche berücksichtigt


    Korrekturen gab es noch weitere: Eine gewünschte Haltestelle an der evangelischen Kirche auf Linie 8 wurde eingerichtet, die Haltestelle Birkengrund wird nun doch samstags angefahren, um die aufgelöste Haltestelle am Portenschlagerweg mitzubedienen, wird die Linie-3-Haltestelle Hopfenstraße um ein paar Meter an die Ecke Saazer Straße und Ziegelstraße verlegt. „Für die einen ist das fast kein Umweg, für die anderen eine Riesenerleichterung“, betont Sondermeier diese Korrektur, die man auf Bitten älterer Bürger realisiert habe.
    Den Bahnpendlern kommt die Stadt übrigens auch auf dem Nachhauseweg entgegen: Die Busfahrer sind laut Sondermeier angewiesen worden, bei Zugverspätungen „im Rahmen des Möglichen“ ein paar Minuten zu warten.
    Von Michael Kraus


    Quelle: http://www.donaukurier.de/loka…korrigiert;art600,2522219