Bild: Herbert Störfaktor Omnibus: Nach Ansicht der Freien Wähler sollten künftig die großen INVG-Fahrzeuge die Moritzstraße meiden. Die CSU ist aber anderer Meinung.
Die busfreie Moritzstraße ist eine alte FW-Forderung, die nicht nur im Kommunalwahlkampf erneuert, sondern auch in der vergangenen Woche von der ganzen Führungsmannschaft noch einmal in die Öffentlichkeit getragen wurde. „Die Busse stören ja nicht nur, sie sind auch eine Gefahr für Fußgänger“, sagte Bürgermeister Sepp Mißlbeck bei dieser Gelegenheit.
Die FW-Politiker plädierten stattdessen für kleinere Pendelbusse. Die Kosten für den Umweg der Linien 10 und 11 sowie den Einsatz der Shuttlebusse bezifferten sie auf rund 275.000 Euro. Doch schon hier zeigen sich erste Ungereimtheiten. Nicht nur nach dem Eindruck von FDP-Stadträtin Christel Ernst könnten die Zahlen von den Freien Wählern arg schöngerechnet worden sein. In einem Dringlichkeitsantrag verlangt die Liberale, dass auch die internen Berechnungen der INVG veröffentlicht werden sollen.
Geschäftsführer Robert Frank verwies gestern auf die Aufsichtsratssitzung am 30. September, bei der diese Zahlen in allen Details auf den Tisch kommen sollen. Eines könne er jetzt schon sagen: Die Freien Wähler hätten bislang nicht berücksichtigt, dass die Busumleitung auch zu Fahrgastverlusten führen werde.
Erklärte Gegnerin der FW-Pläne ist CSU-Stadträtin Brigitte Fuchs, die bereits Anfang September in einer Pressemitteilung den Freien Wählern widersprochen hatte. „Ich stimme auf jeden Fall dagegen“, bekräftigte sie gestern noch einmal ihre Position. Erst am Wochenende sei sie von vielen Leuten an einem Wahlkampf- Infostand auf dieses Thema angesprochen worden.
Rückendeckung bekommt Fuchs von Joachim Genosko, ihrem Fraktionschef. „Wir wollen auf alle Fälle weiterhin Busse durch die Nord-Süd-Achse fahren lassen.“ Die CSU habe damals die Sperrung der Nord- Süd-Achse für die INVG-Busse abgelehnt, und „seitdem haben sich die Argumente nicht verändert“, findet Genosko. „Wo eine Kompromisslinie mit den Freien Wählern liegen könnte, kann ich noch nicht sagen.“
Aus den Fraktionen von SPD und Grünen können sich die FW-Stadträte keine Unterstützung erwarten. „Die Mehrheit ist der Meinung, dass die beiden Buslinien in der Nord-Süd- Achse belassen werden sollten“, sagt SPD-Sprecher Manfred Schuhmann. Auch Petra Kleine konstatiert: „Wir brauchen die Busse.“
Von Reimund Herbst
Quelle http://www.donaukurier.de